Stephanie Heß

09.03.1960 — 29.08.2000
Verstorben im Alter von 40 Jahren
53123 Bonn Duisdorf – Brunnenstr., Deutschland

Meine liebe Schwester

[Erinnerungen von Jo] sie war sehr attraktiv und sah viel jünger aus als sie war, sie duftete nach “Allüre” von Channel, sie war 1.62 m groß und wog 53 kg, ihre Figur war makellos und schlank, sie rauchte Phillip Morris blau, ihre Augen waren grün, sie schrieb Texte für die Modebranche, entwickelte Werbekonzepte für Großkundenprojekte, sie war stolz auf ihre Arbeit ihre Leistung, sie setzte sich nie ungeschminkt an den Frühstückstisch, ihre Lieblingsjacke war von “Killer Loop”, ihre Haare waren schulterlang, glattgeföhnt und dunkelrot getönt, sie hatte Schuhgröße 36, kleine süße Füße, sie schaute gerne “Lindenstrasse” im Fernsehen, morgens badete sie als erstes, sie fuhr einen schwarzen Honda “Civic”, in der Windschutzscheibe lag ein kleiner weißer Seehund aus Plüsch, sie liebte ihre gemütliche Wohnung, sie hatte sehr viel Geschick im Arrangieren mit Kerzen und Licht, sie besaß Bilder von Dali, ihre Fingernägel waren lang und gepflegt meistens weiß lackiert, sie hatte ganz lange Wimpern, sie war immer nett zu allen, manchmal war sie sehr ruhig, sie hatte viele Träume und Ideen, ich nannte sie Knuffi weil sie mir ihr Lieblings T-Shirt schenkte das sie sooo “knuffig” fand an mir, sie war die “Embhoodoo-Queen” – “die Schönste” auf der kleinen Malediveninsel auf der wir Urlaub machten, sie liebte es in der Sonne zu liegen, sie hörte Alanice Morriset und Jennifer Lopez, sie aß Vollkornbrot mit Marmelade zum Frühstück, ihr Kaffee war manchmal etwas dünn, sie war sehr sparsam, die SMS-mails die sie schickte waren immer ganz kurz: “ILD” = Ich Liebe Dich, sie dachte sie wäre nicht fotogen, sie trug Hosen von “SASH”, zum Abendessen trank sie gerne Merlot oder Medoc – Rotwein, sie ging in´s Fitnessstudio zum Aerobic, sie liebte Geselligkeit und Parties, manchmal gingen wir in´s Kino, sie dachte sie sei eine schlechte Mutter, Danny war ihr das Wichtigste, sie wollte gut sein es allen recht machen, sie hatte mir zum Geburtstag eine tolle Torte gebacken mit 43 kleinen Kerzen drauf – ich mußte vor Rührung weinen, sie war so gefühlvoll und zart, in der Klinik fühlte sie sich nicht wohl, sie hatte ein schlechtes Gewissen, sie schlief immer in einem roten Sweatshirt, sie hatte kein Glück mit Männern, ihre Pullis waren manchmal zu eng, sie trug gerne schwarze Strümpfe und manchmal Röcke, an ihrer Wohnungstür klebte ein kleiner roter Marienkäfer, wenn wir uns sahen umarmten wir uns immer ganz lang und hielten uns ganz fest, sie hatte eine so starke Energie, sie drückte gerne meine Pickel aus und dabei summte sie wie ein kleines Mädchen, sie mochte es massiert zu werden, sie aß am liebsten Cäsars Salat mit gegrillter Putenbrust, sie konnte nur schlafen wenn das Zimmer völlig dunkel war und sie Ohropax in den Ohren hatte, morgens ließ sie immer das Radio laufen, ihr Wecker machte furchtbare Geräusche, sie trug immer den Silberschmuck den ich ihr geschenkt hatte – sie liebte ihn,

Jo